Nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung.
Nicht Dominanz, sondern Kooperation.
Nicht blinde Nachfolge, sondern Selbsterkenntnis:
Das sind die Kriterien für eine Friedensgemeinschaft.

Das vorliegende Buch ist das Ergebnis einer langjährigen medialen Forschungsarbeit von Sabine Lichtenfels. Sie begann 1994, als die Autorin zufällig den Steinkreis Almendres bei Évora in Portugal entdeckt. Damals war er noch nicht eingezäunt und ausgeschildert wie heute. Sabine Lichtenfels fühlt sich seltsam angezogen, besucht den Steinkreis daraufhin immer wieder und gerät durch mediale Eingebungen in ein Informationsnetz aus uralter Zeit. Sie empfängt Botschaften und Bilder jener Stammeskultur, welche den Steinkreis erschaffen hat. Durch eine lange Kette von „Zufällen” und Fügungen, von Hinweisen, Träumen, Trancen und Begegnungen entsteht das fast lückenlose Bild einer archaischen Hochkultur, welche mindestens 2000 Jahre lang, aber wahrscheinlich noch sehr viel länger, in vielen Teilen der Erde vorherrschte und erst durch den Einbruch der sogenannten Kurgan-Völker im fünften vorchristlichen Jahrtausend einer viel niedrigeren Kulturentwicklung weichen musste.
Wir mögen diesen ungeheuren Befund bewerten wie wir wollen – als historische Tatsache, als Projektion einer inneren Seelenlandschaft, als urgeschichtliche Erinnerung oder gar als Vision einer kommenden Universalgesellschaft – , wir können uns seiner inneren Logik und Folgerichtigkeit nicht entziehen. So könnte eine hochentwickelte Urgesellschaft tatsächlich ausgesehen haben.
Und noch weiter: wenn es tatsächlich ein solches Modell einer gewaltfreien menschlichen Existenz gegeben hat, wenn Menschen über Jahrtausende so gelebt haben, dann wissen wir, dass die Vision einer gewaltfreien Zukunftsgesellschaft mehr ist als ein bloßer Wunschtraum. Die geschichtlichen Gräueltaten des Menschen, die er in den letzten fünf Jahrtausenden überall auf der Erde begangen hat, sind dann kein ewiges Gesetz mehr. Krieg und Gewalt sind dann nur noch statistische und nicht mehr universelle Konstanten der menschlichen Existenz. Die Möglichkeit einer gewaltfreien Welt rückt in greifbare Nähe.
Wenn wir uns mit dem Steinkreis und seinen Informationen beschäftigen, gewinnen wir mehr und mehr den Eindruck, dass wir uns an einer realen Quelle unseres Lebens befinden, an einer Quelle, die zu allen Zeiten gilt, weil sie zur universellen Natur des Menschen gehört.

In Almendres empfing Sabine Lichtenfels auch den Auftrag, den Steinkreis in dem von ihr mitgegründeten Friedensprojekt Tamera nachzubauen. Zusammen mit dem Geomanten Marko Pogacnik und Peter Frank wurden 2004 erste Steine gesetzt und eingeweiht. Heute ist der Steinkreis von Tamera eine Art Naturkathedrale, ein Ort für Besinnung, Rituale und Gebet.

Die 96 Steine stehen für verschiedene Archetypen, die sich ergänzen und zusammen eine Einheit bilden. Sie stellen auch einen Entwicklungsweg dar – von der Geburt und dem Aufwachsen des Kindes in Kontakt mit Pflanzen, über die Jugend in Kontakt mit Tieren, zur Entdeckung der Sinnlichkeit und Sexualität, in das Erwachen des Geistes und des Einsatzes für den Frieden, in Berufen, persönlichen und kulturellen Eigenschaften und Qualitäten, in Kontakt mit der Erde und der göttlichen Welt – bis zum Tod.

Das vorliegende Buch ist sowohl ein Helfer für die persönliche Entwicklung – als auch ein Einblick in eine gewaltige Friedensvision – die urgeschichtliche Utopie.